Domburg Strand – der heilsame Badeort empfängt schon seit fast 200 Jahren Gäste
Domburg ist seit 1834 ein traditionsreiches Seebad an der holländischen Nordsee sowie Nordwestküste der Halbinsel Walcheren, gehört als Ortsteil seit 1997 zur südlich gelegenen Gemeinde Veere und liegt gut 11 Kilometer nordwestlich von Middelburg, der Hauptstadt der niederländischen Provinz Zeeland. Der überregional bekannte sowie älteste Bade- und Ferienort in Zeeland zählt zurzeit etwa 1.650 Einwohner bei seit Jahren kontinuierlich steigender Tendenz auf knapp 7 km² Fläche. Vor allem während des Sommers zieht es zahlreiche Urlauber besonders auch aus Deutschland an den langen, breiten, schönen und sauberen Domburg Strand. Domburg verfügt über eine große und vielseitige Auswahl an Unterkünften aller Klassen und Kategorien für jeden Geschmack und Geldbeutel, auch an Freizeitangeboten für Familien, Senioren, Paare sowie Reisegruppen herrscht keinerlei Mangel. Darüber hinaus ist Domburg für sein altes Brauchtum mit vielen fröhlichen Festen sowie Veranstaltungen im Jahresverlauf bekannt. Das ganze Jahr über können Gäste und Besucher auch die zahlreichen Natur- und Kulturdenkmäler vor Ort besichtigen.
Die günstige Lage am Meer machte Domburg schon früh zum begehrten Wohnort
Archäologischen Funden zufolge war das heutige Stadtgebiet von Domburg schon vor mindestens 6.000 Jahren dauerhaft besiedelt. Im Jahr 1647 fand man nach schweren Stürmen am Strand von Domburg ein frei gespültes Heiligtum mit etwa 40 Steinen samt lateinischen Inschriften sowie Schnitzereien von diversen antiken Göttern wie Neptun für das Meer und Merkur für den Handel. Mehrheitlich waren die imposanten Stelen aber einer lokalen weiblichen Gottheit namens „Nehalennia“ gewidmet, die offenbar sowohl den Handel als auch die Schifffahrt beschützen sollte. Den Inschriften zufolge wurden die Steine von lokalen Händlern und Kapitänen gestiftet und aufgestellt, um für sichere Reisen zu bitten. Auf einem Stein wird ausdrücklich ein Töpfer aus der Gegend erwähnt, der mit Großbritannien Geschäfte machte. Ebenfalls am Domburg Strand, aber zu einer späteren Zeit gefunden wurden viele wertvolle mittelalterliche Münzen, darunter eine große Menge an angelsächsischen „Sceattas“ aus Silber sowie dem späten 7. Jahrhundert. Die 1991 bei Ausgrabungen gefundene Siedlung an der Stelle des heutigen Domburgs wurde hingegen auf das späte 9. Jahrhunderts datiert und damit auf eine Phase kurz nach diversen gut dokumentierten Überfällen durch dänische Wikinger.
Oase Domburg– entspanne am Meer wie schon damals adelige und reiche Bürger
Doch mit der Vereinigung der beiden bis dato getrennten Ortsteile Domburg-Binnen und Domburg-Buiten 1816 zu einer gemeinsamen Gemeinde sowie besonders der Ernennung zum offiziellen Seebad im Jahr 1834 wurde der Fremdenverkehr schnell zur größten und wichtigsten Einnahmequelle vieler Domburger. Als erste Badegäste der Stadt gelten laut Archiv zwei wohlhabende Familien aus Middelburg, die beschlossen, in Badekutschen im Meer zu baden. 1837 wurde der erste Badepavillon im langsam, aber sicher wachsenden Ort erbaut, ein im Jahr 1866 eröffnetes Hotel musste in Ermangelung von Gästen jedoch kurze Zeit später wieder schließen. Der Kreis der Badegäste blieb noch auf eine kleine städtische und adelige Elite Zeelands beschränkt, denn für die meisten Menschen waren Seereisen schlicht unerschwinglich und Walcheren zudem schwer zu erreichen. Mit dem Bau der Eisenbahnlinie Roosendaal-Vlissingen sowie der Verbindung nach England durch die Zeeländische Dampfschifffahrtsgesellschaft in den 1870er-Jahren änderte sich dies und Badegäste aus weiter entfernten Teilen der Niederlande sowie Belgien, England und Deutschland kamen zunehmend nach Domburg.
Ein Amsterdamer Arzt machte Domburg zum beliebten Treffpunkt gekrönter Häupter
Ab den 1880er-Jahren ließen sich die deutsche und englische Stammgäste Ferienhäuser in den Dünen errichten, von denen die meisten jedoch während des Zweiten Weltkriegs zerstört wurden und verschwanden. 1888 wurde ein größerer und moderner Badepavillon samt Billardraum, Teesalon und Konzertsaal sowie Veranda mit Meerblick erbaut, etwa zur selber Zeit entstand in Domburg der zweite Golfplatz der Niederlande. Wie in so vielen Badeorten an der niederländischen Nordseeküste verbrachten auch in Domburg gegen Ende des 19. Jahrhunderts Angehörige europäischer Königshäuser gerne und regelmäßig ihre Sommerfrische. So reiste die Großherzogin von Mecklenburg-Pommern regelmäßig mit ihrem Privat-Charterzug in die Stadt. Maßgeblich für die Bekanntheit des Ortes sowie dessen Aufschwung war jedoch der sehr berühmte und erfolgreiche Arzt Johann Georg Mezger (1838-1909), der durch wissenschaftlichen Umgang mit der Physiotherapie und als Begründer der sog. „schwedischen Massage“ internationalen Ruhm erlangte. 1886 stattete Dr. Mezger Domburg seinen ersten Besuch ab, der aus einfachen Verhältnissen in Amsterdam stammende Arzt hatte sich auch Masseur einen guten Ruf erworben.
Beliebte Ferienhäuser- und wohnungen in Holland
Domburg Restaurant – probiere Hollands kulinarische Vielfalt mit Blick auf die See
Durch seine Frau aus Middelburg kam er nach Domburg und war sofort vom maritimen Klima und malerischen Ambiente der Gegend begeistert. Schon kurze Zeit später empfing er im Sommer Patienten in seiner eigens hierfür neu errichteten Villa „Irma“ nördlich des Badhotels. Zu seinen ersten berühmten Gästen gehörten die mit einem deutschen Prinzen verheiratete Prinzessin der Niederlande Marie van Oranje-Nassau (1841-1910) sowie deren Schwägerin Elisabeth von Wied, die damalige Königin von Rumänien. Diese zeigten sich von der „Oase Domburg“ in jeder Hinsicht begeistert und schon bald folgten ihnen in den 1890er-Jahren weitere Mitglieder des rumänischen und französischen Hochadels. Ein häufiger Besucher in den mondänen Domburg Restaurants sowie Hotels dieser Zeit war auch der US-Amerikaner mit dem zum Ort perfekt passenden Namen Beach Vanderpool, der es als Politiker und Eisenbahnmogul in seiner Heimat zu beträchtlichem Wohlstand gebracht hatte und bis zu seinem Tod 1884 jedes Jahr in den Urlaub nach Domburg kam. Einige Schlagzeilen machte seinerzeit auch der österreichische Adelige, Reporter und Weltreisende Ernst von Hesse-Wartegg (1851-1918), der 1884 einige Tage in Domburg verbrachte, den Badeort aber glücklicherweise vom bissigen Spott verschonte, den er in seinem schon 1879 veröffentlichten Buch „Die atlantischen Seebäder“ über die Badeärzte von Scheveningen geäußert hatte. Gut bis gehoben speisen kannst du heutzutage in den Restaurants in der Ooststraat und Weststraat, am Badhuisweg und Domburgseweg sowie rund um den Marktplatz im Zentrum.
Das magische Licht Zeelands hat vor 100 Jahren weltberühmte Künstler angezogen
Nach der Jahrhundertwende 1900 wechselten viele Adelige weiter in andere Badeorte in den Niederlanden und im benachbarten europäischen Ausland. Ihren Platz am Strand, an der Seepromenade sowie in den Cafés, Hotels und Restaurants in Domburg nahmen bald später weltberühmte Maler ein, die dort vorübergehend eine Art Kunstkolonie bildeten. Sie machten Domburg auch als einen Ort bekannt, an den viele Künstler zu Beginn des 20. Jahrhunderts gingen, um sich vom „Zeeuwse Licht“ (Licht Zeelands) inspirieren zu lassen. Zu den bekanntesten Mitgliedern dieses losen Verbunds, die regelmäßig nach Domburg kamen und dort auch zeitweise lebten, zählten vor allem der niederländische Maler des Jugendstils Johannes Theodorus Toorop (1858-1928) und in noch stärkerem Maße Piet Mondrian (1872-1944) als Maler der klassischen Moderne, Erfinder des Neoplastizismus sowie Vertreter des Konstruktivismus und der konkreten Kunst in den Niederlanden. Werke von weiteren dieser Gruppe zugerechneten Künstlern wie etwa Jacoba van Heemskerck, James Abbott McNeill Whistler und Ferdinand Hart Nibbrig kannst du bei dem Aufenthalt sowie Besuch in Domburg im Museum „Marie Tak van Poortvliet“ direkt an den Dünen und am Meer besichtigen.
Domburg – Sehenswertes in der Umgebung und in der Stadt selbst
Zu den bekanntesten, meistbesuchten und am häufigsten fotografierten Bauwerken in der Stadt gehören das „Stadhuis“ (Rathaus) von 1567 mit dem hübschen Glockenturm samt Stadtwappen, das 1888/9 errichtete „Badpaviljoen“ als Wahrzeichen mitten in den Dünen, das seit 1983 auf der nationalen Denkmalliste steht sowie die spätgotische Johanneskerk aus dem 14. bis 15. Jahrhundert als historisch beeindruckende Kirche. Etwas außerhalb befinden sich der derzeit als Wohnung genutzte Wasserturm von 1933 und die Mühle „De Weltevreden“ von 1817, die Piet Mondrian auf mehreren Gemälden in den Jahren 1908 bis 1916 für die Nachwelt künstlerisch verewigte. Sehenswert sind auch die von einem Parfümmagnaten erbaute „Villa Carmen Sylva“ von 1885, die allerdings nur von außen bewundert werden kann, das öffentliche Kunstwerk der „Mondriaanbank/Nehalenniabank“ am Strand mit einer Skulptur der nachdenklich aufs Meer blickenden römischen Göttin „Nehalennia“ sowie die Galerie „Het Noorderlicht“ an der Noordstrat mit Ausstellungen in den Sommermonaten.
Wetter Domburg - das erwartet dich im Urlaub im äußersten Westen Zeelands
In der sommerlichen Hauptsaison kannst du dich in Domburg und Umgebung in der Regel auf strahlend hellen Sonnenschein, blauen Himmel und angenehm warme Temperaturen zwischen ca. 25 und 30 Grad Celsius freuen. Im Frühling, Herbst und Winter ist es wegen der Nähe zum Meer meist ebenfalls recht mild, allenfalls ab und zu mal kann es kurze und leichte Schauer geben.