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Alkmaar – Grachten, Käsemarkt und gemütlich Shoppen gehen

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Juli 28, 2021

Alkmaar Niederlande – bedeutende Rolle im Freiheitskampf gegen Spanien

Aktuell knapp 110.000 Einwohner zählt die im 11. Jahrhundert entstandene sowie in den Niederlanden seit dem Befreiungskrieg gegen die spanische Besatzung im 16. und 17. Jahrhundert auch unter Ihrem Beinamen „Alcmaria victrix“ (Die Siegreiche) bekannte Stadt zwischen holländischer Nordsee und IJsselmeer im geografischen Zentrum der Provinz Nordholland. Bei der Belagerung vor Alkmaar erlitten die Spanier im Oktober 1573 durch den Widerstand der Stadtbevölkerung eine empfindliche Niederlage und mussten schließlich unverrichteter Dinge wieder abrücken.

Bis heute wird das historische Ereignis alljährlich am 8. Oktober mit einem großen Volksfest ausgiebig gefeiert. Der geflügelte Ausdruck „Bij Alkmaar begint de victorie“ (Der Sieg beginnt in Alkmaar) für diesen bedeutenden Wendepunkt im Kampf gegen die spanische Herrschaft ist fast jedem Schulkind in Holland geläufig. Bis heute konnte sich Alkmaar auch viel von seiner historischen Bausubstanz größtenteils aus dem 17. Jahrhundert mit zahlreichen malerischen Grachten und engen Gassen bewahren. Gleiches gilt für die weitläufige Agrarlandschaft im Binnenland mit vielen altehrwürdigen Poldern aus derselben Zeit, von denen der Bereich „De Beemster“ sogar zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört.

Alkmaars Sehenswürdigkeiten – das erwartet dich!

Obwohl das gut 30 km² große Stadtgebiet von Alkmaar zwischen den 1960er- und 1980er-Jahren von manchen Bausünden im Stil des „Brutalismus“ leider nicht verschont wurde, ist die Anzahl sehenswerter und heute größtenteils denkmalgeschützter Gebäude doch recht beachtlich. Während eingemeindete Ortschaften wie zum Beispiel Heerhugowaard zehn Kilometer nordöstlich der Altstadt als Schlaf- und Trabantenstädte mit vielen Hochhäusern Besuchern nur wenig Sehenswertes zu bieten haben, lohnt das Zentrum mit einer großen Anzahl historischer Bauwerke auf jeden Fall einen Abstecher. Dank der nur kurzen Wege in der recht kompakten Innenstadt kannst du dort in einigen wenigen Stunden viel sehen, entdecken und erkunden.

Alkmaar im Winter
Alkmaar im Winter

Die westliche Altstadt: Brücken, Höfe, Grachten, Kirchen, Mühlen und Fledermäuse

Die mächtige steinerne Brücke von 1597 über den Schifffahrtsweg „Noordhollands kanaal“ in die Altstadt heißt nach dem alten Weg nach Bergen „Bergerbrug“. Direkt daneben an der Zevenhuizen steht mit dem „Hofje van Paling“ aus dem 17. Jahrhundert ein damals von wohlhabenden Bürgern der Stadt finanziertes Almosenhaus, in welchem bis 1670 nur katholische Frauen wohnen durften. Beiderseits der Brücke kannst du durch die heute mit Bäumen bepflanzten ehemaligen Bastionen auf einem Fußweg am Wasser spazieren. Der Weg führt dich auch zum „Clarissenbolwerk“, an dem ein einstiges Eishaus inzwischen als Lebensraum für Fledermäuse dient sowie zum Wassertor „Lamoraalsluis“ und früheren Hafen „Scheteldoekshaven“, der mit der „Lindegracht“ sowie „Oude Gracht“ verbunden ist. An der ersten Gracht konzentrierten sich einst zahlreiche Brauereien, die heutige Straße „Geest“ war bis 1899 ebenfalls ein Kanal. An deren Kreuzung mit der Kanisstraat befindet sich Alkmaars ältestes Holzhaus, am Ende der Fußgängerbrücke auf der anderen Seite der „Singelgracht“ liegt die 1910 geweihte „Sint-Josephkerk“. Die einzige und letzte von früher insgesamt 10 Windmühlen auf der Stadtmauer ist „De Groot“ oder „De Molen van Piet“ von 1769 am südlichen Ende des „Clarissenbolwerk“.

Canadaplein, Langestraat, Laurenskerk: Aushängeschild und gute Stube Alkmaars

An der Nordseite des zentralen Platzes „Canadaplein“ unweit des Bahnhofs steht mit der von 1470 bis 1520 im Stil der Brabanter Gotik erbauten „Grote Kerk/Sint Laurenskerk“ die auch für Empfänge, Konferenzen und Konzerte genutzt Hauptkirche von Alkmaar. An dem stets belebten Platz liegen auch die neue Stadtbibliothek samt dem „Stedelijk Museum“ zur Stadtgeschichte und das Kulturzentrum „De Vest“. Hier schließt außerdem die ebenso fast rund um die Uhr lebendige Hauptstraße „Langestraat“ zwischen der Sint Laurenskerk und dem Platz „Waagplein“ an, auf der das „Stadhuis“ (Rathaus) von 1520 mit diversen historischen Nebengebäuden wie etwa dem „Moriaanshoofd“ von 1748 liegt. Ein Kleinod dort ist auch die filigran verzierte Sandsteinfassade von „Huize Egmont“, das 1742 für den damaligen Bürgermeister von Alkmaar erbaut wurde. Parallel zur Langestraat verläuft die Straße „Gedempte Nieuwesloot“ mit dem ehemaligen Gouverneurssitz „Hof van Sonoy“ aus dem 17. Jahrhundert, in dem ein Restaurant residiert. Sehenswert in der Umgebung sind das „Huis van Achten“ von 1657 am „Lombardsteeg“ sowie die Fachwerkhäuser am „Koningsweg“.

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Käsemarkt Alkmaar – eines der beliebtesten Ziele

Wenn du die schier unerschöpfliche Vielfalt köstlicher niederländischer Käsesorten kennst und magst, bist du auf dem weltberühmten „Kaasmarkt“ auf dem großen Platz „Waagplein“ im Frühling und Sommer immer freitags zwischen 10.00 und 12.30 Uhr goldrichtig. Der Käsemarkt von Alkmaar ist ein von vielen Touristen fotografiertes Spektakel, bei dem Käseträger in traditionellen Kostümen auflaufen und ihre Waren lautstark anpreisen. Vor oder auch nach der gut besuchten Vorstellung kannst das „Hollands Kaasmuseum“ im „Waagehaus“ von 1390 ebenfalls direkt am Waagplein und das „Nationaal Biermuseum de Boom“ samt Bar mit 90 Biersorten in einer stillgelegten Brauerei aus dem 17. Jahrhundert nicht weit entfernt im „Houttil“ besichtigen. Der „Waagplein“ und die umgebenden Plätze und Straßen sind von unzähligen Bars und Klubs gesäumt und bilden den Mittelpunkt des Nachtlebens in Alkmaar.
Gut besuchte Kneipen findest du vor allem in:

  • der Koorstraat und
  • Hekelstraat sowie
  • am Kooltuin,
  • Houtil und
  • Verdronkenoord.

Dort wie auch in anderen Etablissements fließt der regionale Kräuterbitter „Waeghslok“ vor allem an Wochenenden in großen Mengen die durstigen Kehlen herunter.

Alkmaars Märkte: Wieso sie die Massen anlocken

Südlich des Waagplein befand sich der „Vismarkt“ (Fischmarkt) an der Ecke der Straßen Mient und Verdronkenoord. Die einfachen überdachten Fischbuden wurden erstmals im 16. Jahrhundert gebaut und um 1755 renoviert. Bis 1998 wurde hier Fisch verkauft. Die Säulen aus Holz und Stein wurden später durch gusseiserne Säulen als Schutz gegen die Korrosion durch das Salz ersetzt. Die Fische wurden auf den Steintischen verkauft, meist nachdem sie in Körben im Kanal hinter der Bude aufbewahrt wurden. Die Tür ermöglichte den Zugang zum Kanal, der auch zum Transport der Fische diente. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts wurden die meisten Lebensmittel und landwirtschaftlichen Produkte auch in Alkmaar auf Straßenmärkten gehandelt. Je größer die Stadt war, desto mehr spezialisierte Straßenmärkte gab es. Alkmaar hatte auch einen „Paardenmarkt“ (Pferdemarkt) und einen „Turfmarkt“ (Torfmarkt): Torf war bis etwa 1870 der wichtigste Hausbrennstoff. Heutzutage kaufen vor allem viele der älteren Einwohner noch immer bevorzugt auf den Märkten ein: So auf dem Wochenmarkt jeden Mittwoch auf dem „Europaplein Huiswaard“, sonnabends auf dem Wochenmarkt entlang der „Gedempte Nieuwesloot“ sowie im werktags geöffneten und sehr bekannten Käseladen „Kaan’s Kaashandel“ in der „Koorstraat“.

AZ Alkmaar - ein Herz für Fußballfans

Seit 1967 ist der in diesem Jahr als Zusammenschluss zweier Vereine gegründete und in den Farben Rot und Weiß im 2006 eröffneten „AFAS-Stadion“ im Südosten der Stadt seine Heimspiele austragende „AZ Alkmaar“ der bekannteste sowie beliebteste Fußballklub vor Ort. Der erste Meistertitel in der niederländischen „Eredivisie“ wurde in der Saison 1980/81 noch im 1948 erbauten Stadion „Alkmaarderhout“ mit nur knapp 9.000 Plätzen errungen. Manche Fans trauern der stimmungsvollen Spielstätte, die 2006 endgültig der Abrissbirne zum Opfer fiel, noch heute ein wenig nostalgisch hinterher. Nach einigem sportlichen wie finanziellen Hin und Her sowie dem Abstieg in die zweite niederländische Liga „Eerste Divisie“ im Jahr 1988 gelang dem Klub 1996 endlich der lange erhoffte Wiederaufstieg. Mit der seither wiederholten Teilnahme am UEFA-Pokal und speziell dem zweiten Gewinn der Meisterschaft in den Niederlanden in der Saison 2008/09 unter dem auch in Deutschland bekannten Trainer Louis van Gaal sowie dem Pokal- und Supercupgewinn 2009 und 2013 hat sich der AZ Alkmaar erfolgreich unter den besten Klubs des Landes etabliert. Wenn du beim Besuch in der Stadt eine Partie der Rot-weißen live sehen möchtest, solltest du dir möglichst schon recht frühzeitig eine Eintrittskarte online reservieren, denn häufig sind die Spiele bereits Wochen vor dem Anpfiff restlos ausverkauft.

Keine Berge und Steigungen, aber tolle Radwege: Mit dem Rad rund um Alkmaar

Anstatt lediglich bestens bezahlten Fußballprofis bei deren Arbeit zuzusehen, kannst du in und um Alkmaar aber auch selbst als ehrlicher Amateur auf vielfältige Art und Weise selber sportlich aktiv werden. Auffällig ist die große Leidenschaft, die viele Bewohner der Stadt für Flipperautomaten hegen. Nahezu jede gastronomische Einrichtung speziell im Zentrum hält für ihre Gäste mindestens einen, wenn nicht gar mehrere Automaten parat. Ein wahrer Tempel des Zeitvertreibs mit der flinken Kugel ist die nur freitags geöffnete Spielhalle „De Koog“ mit über einem Dutzend historischer Geräte im Industriegebiet „Beverkoog“, die du nur nach Voranmeldung per E-Mail oder Telefon besuchen kannst. Deutlich einfacher zu bewerkstelligen ist hingegen eine amüsante Kanutour über die Grachten Alkmaars. Kanus, Kajaks, 4-Personen-Wasserfahrräder sowie auch Motorboote kannst du bei einem Verleih am Verdronkenoord gegen Gebühren für einige Stunden oder einen halben Tag buchen. In den gesamten Niederlanden und damit natürlich auch in Alkmaar gehört Radfahren quasi zum guten Ton. Leihräder bekommst Du beispielsweise am Bahnhof gegen die Vorlage deines Personalausweise oder Reisepasses sowie Hinterlegung einer Kaution. Für Touren mit dem „Fiets“ (Fahrrad) bieten sich die holländischen Fahrradrouten LF7 nach Amsterdam, LF15 nach Egmond aan den Hoef, Hoorn, Enkhuizen und Enschede sowie LF1 entlang der Küste über Egmond aan den Hoef und Schoorl bis nach Den Helder an.

Alkmaars Hotels – einige der besten liegen direkt am Meer mit Sicht auf die Nordsee

Die meisten Unterkünfte in der Region befinden sich in den Bade- und Ferienorten an der ca. 10 Kilometer entfernten Nordseeküste, doch auch in der Stadt Alkmaar selbst gibt es ein recht günstiges kleines Hotel gegenüber dem Bahnhof sowie weitere größere Häuser in den Straßen Arcadialaan, Geestersingel und Gedempte Nieuwesloot.

Alkmaar Ferienwohnung – idyllisches Leben im Urlaub unter den Einheimischen

Viele Gäste und Besucher der Stadt favorisieren als Unterkunft während ihres Aufenthalts eine der vielen Ferienwohnungen aller Klassen und Kategorien im Stadtgebiet, die oftmals privat vermietet werden und sich relativ praktisch in geringer Entfernung von der Altstadt befinden.

Käse Räder auf dem traditionellen Markt Alkmaar
Käse Räder auf dem traditionellen Markt Alkmaar
Hauptkategorie: Holland Urlaub
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